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HIV-Ansteckungsrisiko

HIV ist eine Virusinfektion, die das menschliche Immunsystem befällt und schwächt. Der HI-Virus breitet sich nach einer Infektion im Körper aus und ist in allen Körperflüssigkeiten zu finden. Eine Ansteckung mit HIV ist allerdings nicht ohne weiteres möglich. Für eine Infektion müssen drei Dinge zusammenkommen:

  • infektiöse Körperflüssigkeit (siehe unten)
  • Wunde oder Schleimhaut als Eintrittspforte
  • Druck und Reibung

HIV ist in allen Körperflüssigkeiten einer HIV-positven Persone zu finden, aber nicht in allen in einem Maß, um jemanden zu infizieren. Die infektiösen Flüssigkeiten, in denen HI-Viren in ausreichender Menge für eine Übertragung vorhanden sind, sind:

  • Blut
  • Sperma
  • Vaginalsekret
  • Darmsekret
  • Muttermilch

Nicht ausreichend infektiös sind Tränen, Schweiß oder Speichel sowie der Lusttropfen. Zudem ist die Virusmenge im Blut einer HIV-positiven Person nicht immer gleichmäßig hoch. Sie variiert je nach Stadium der Infektion (in den ersten drei Monaten ist sie sehr hoch, danach nimmt sie ab und unter erfolgreicher Therapie ist sie nicht mehr nachweisbar) und sie ist abhängig vom Immunsystem der Person. Außerhalb des Körpers ist HIV nur eine begrenzte Zeit gefährlich, da es an der Luft schnell abstirbt. Bei größeren Flüssigkeitsmengen sollte man einen Kontakt bis zum Austrocknen vermeiden.

Um einen Menschen infizieren zu können, muss der HI-Virus erst einmal in den Körper gelangen. Er kann nicht durch unverletzte Haut dringen. Es gibt zwei Eintrittspforten für HIV: Wunden und Schleimhäute. Beide zeichnen sich dadurch aus, dass sie in gewisser Weise durchlässig sind –  allerdings individuell unterschiedlich: Wunden bluten und schwemmen schädigende Stoffe aus und Schleimhäute haben eine Schutzschicht aus Schleim. Insofern hat es HIV auch hier nicht leicht und es braucht eine größere Menge an infektiösem Material, das diese natürliche Barrieren überwinden kann. Etwas anders sieht es allerdings aus, wenn HIV direkt in unsere Blutbahn gelangt, z.B. über Spritzen oder Infusionen. Hier ist eine Übertragung schneller möglich.

Die dritte Komponente ist Druck oder Reibung. Wie bei den Eintrittspforten beschrieben, reicht es nicht aus, mit infektiösem Material in Kontakt zu kommen. Es dringt in den Körper ein, indem es in eine dieser Pforten „einmassiert“ wird, das braucht Zeit. Ein augenblicklicher Kontakt reicht also nicht aus.

Alle drei Dinge kommen in der Regel nur beim ungeschützten Geschlechtsverkehr zusammen und hier in riskanter Form nur beim vaginalen und analen Geschlechtsverkehr. Oralverkehr ist, was eine HIV-Übertragung angeht, safer Sex, d.h. das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, wenn man Oralverkehr hat, ist sehr gering (vgl. dazu: https://www.aidshilfe.de/hiv-uebertragung#hiv-bertragung-beim-sex).